Die unantastbare SRG

Das rhetorische Mittel, die SRG plakativ als heilige Kuh zu bezeichnen, ist nicht fremd und zielt auf die Unantastbarkeit der SRG in der schweizerischen Gesellschaft ab. Im 2015 erschienen Band Weniger Staat, mehr Freiheit schrieb CVP-Präsident Gerhard Pfister: « Indien hat seine heiligen Kühe, die Schweiz hat ihre SRG ».

Nun, drei Jahre später und vor dem Hintergrund der bevorstehenden No-Billag-Initiative, publiziert der Watson-Redaktor Peter Blunschi ein Kommentar unter dem Titel: Wie die Armee im Kalten Krieg. Die SRG ist die «heilige Kuh» von links und attestiert der SRG nicht nur ein für Kritik unempfängliches Gebilde zu sein, so wie es während des Kalten Krieges die Schweizer Armee war, sondern wirft ihr zusätzlich marktverzerrendes Verhalten vor. Blunschi kritisiert insbesondere die kostenlosen publizistischen Angebote der SRG im Internet, die Kreation von neuen Sendegefässen als Reaktion auf neue Konkurrenzgefässe und die Schaffung der Werbeallianz Admeira.

« Den meisten No-Billag-Gegnern geht es sehr wohl darum, die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft vor dem «Untergang» zu retten. Für die überwiegend aus dem Mitte-links-Lager stammende Fangemeinde ist die SRG, was die Armee im Kalten Krieg für Mitte-rechts war. Eine «heilige Kuh». »

 Lesen Sie hier den Kommentar von Peter Blunschi.

 

Kritische Kommentare zur SRG haben in diesen Zeiten politischer Meinungsbildung Konjunktur. So hat sich bereits im Dezember 2017 NZZ-Chefredaktor Eric Gujer kritisch zur SRG geäussert. Er publizierte ein Artikel, in dem er erörtert, warum die Schweiz keine Staatsmedien brauche. Den Artikel können Sie hier lesen. Als Gegenposition lesen Sie hier ein auf dem Blog Geschichte der Gegenwart veröffentlichter Artikel, geschrieben von der Journalistin Sieglinde Geisel.

Aber auch Gegenstimmen kamen in den letzten Tagen zu Wort. Als Kritiker der No-Billag-Initiative hat sich der Medienpionier und Radio-Unternehmer Roger Schawinski geäussert. In seinem Buch « No-Billag? Die Gründe und die Folgen » nimmt er zur Initiative äusserst kritisch Stellung. Die NZZ hat ausführlich über den Inhalt des Buches berichtet.