Scharfe Kritik an SRG

Gerhard Pfister, Parteipräsident der CVP, äusserte über soziale Netzwerke scharfe Kritik an die SRG. Ihm missfiel die allgemeine Berichterstattung von SRF über Ernesto Che Guevara, der vor fünfzig Jahren starb. Pfister bemängelte die journalistische Arbeit als undifferenziert und resümierte süffisant, dass der SRG halt nicht mehr zu helfen sei. Die Kritik stiess innerhalb der CVP, die traditionsgemäss zu den Befürwortern der SRG gehört und geschlossen gegen die No-Billag-Initiative kämpft, auf Unmut. Daraufhin hat sich Pfister ein Maulkorb auferlegt und will sich bis zur No-Billag-Abstimmung nicht mehr zur SRG äussern.

Der Artikel der NZZ am Sonntag können Sie hier lesen. Das Newsportal der Zeitung Blick berichtete ausserdem von einem digitalen Wortgefecht zwischen Pfister und SRF-Chefredaktor Tristan Brenn.

Gerhard Pfister gehört zu den schärfsten Kritikern der SRG. Erst kürzlich kritisierte er in der Weltwoche die Doppelmoral und die Selbstdarstellung mit welcher die SRG Politik betreibe und machte publik, dass seine Kritik  bei der SRG mit Drohgebärden quittiert werde.

Seine kritische Haltung äusserte Pfister nicht alleine über mediale Kanäle. 2015 publizierte er im Sammelwerk « Weniger Staat, mehr Fernsehen » ein Artikel, der die gesellschaftliche Klammerfunktion der SRG hinterfragt und sie als politische Mythenbildung abtut. Ein Jahr davor sprach er sich im Band « Medien und Öffentlichkeit » für einen liberalen Medienmarkt aus und kritisierte die bevorzugte Marktstellung der SRG. (Vgl. Scheu (Hg.), Weniger Staat mehr Fernsehen. S. 55-65. und Greuter et. al (Hg.), Medien und Öffentlichkeit. S.56-63.)

 

Die Zukunft der SRG

In einem Interview mit der Zeitschrift Uniscope hat der neue RTS Direktor Pascal Crittin seine Zukunftspläne offenbart. Fast gleichzeitig sprach Jean-Michel Cina, seit Mai 2017 der neue Präsident der SRG SSR, mit dem Onlineportal Watson über die Zukunft der SRG SSR. Er spricht konkret über die Zukunft und die Strategie des Unternehmens und allgemein über die Rolle und die Funktion der SRG für den schweizerischen Medienplatz.

« Die SRG hat nicht nur die Verantwortung, ihren Kernauftrag zu erfüllen. Sondern auch den Auftrag, einen Beitrag für die Medienvielfalt zu leisten. Konkretisieren lässt sich dies mit Kooperationen. Es gibt sie bereits – denken Sie zum Beispiel an den Free Shared Content, den wir privaten Medien anbieten. Gleichzeitig sehe ich zusätzliches Potenzial. »

Lesen Sie das Interview hier.

 

 

Ständerat kritisiert SRG-Kooperationen

Vorgestern teilte der Nationalrat der No-Billag-Initiative eine Abfuhr, gestern sprach sich der Ständerat für eine Regulierung der SRG in den Bereichen ein, wo private Medienanbieter wirtschaften können. Der Ständerat folgt somit der von der Kommission für Verkehr und Fernmeldewesen des Ständerates eingereichten Motion zur Gewährleistung der Medienvielfalt in der Schweiz.

 

Die Debatte ist hier nachlesbar. Der genaue Wortlaut der Motion ist unter diesem Link verfügbar. Und für einen einordnenden Text klicken Sie auf diesen Link, der führt Sie zum Artikel der NZZ.

Zentralisierung schreitet voran

Nachdem bekannt wurde, dass Tamedia in der Romandie Restrukturierungen plant, wurde heute bekannt, dass Tamedia auch in der Deutschschweiz die Redaktionen umstrukturieren wird. Das Medienhaus sieht in der Romandie und in der Deutschschweiz vor, Redaktionen zu Kompetenzzentren zusammenzuschliessen. Konkret sollen Stammredaktionen in Lausanne, Bern und Zürich errichtet werden. Chefredaktor der neuen übergreifenden Tamedia-Redaktion wird in der Deutschschweiz der bisherige Tagesanzeiger-Chefredaktor Arthur Rutishauser. In der Romandie übernimmt Ariane Dayer den Posten der Chefredakteurin. Die Tamedia Verantwortlichen begründen diesen Schritt mit rückläufigen Werbeeinnahmen.

Lesen Sie den Artikel der NZZ hier.

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Homepage von Tamedia, hier.

 

Rundfunk und Geld

Geld spielt in der Debatte um die Rolle und Funktion der öffentlich-rechtlichen Medien eine zentrale Rolle. Wie hoch soll und darf die Steuer sein, welche den öffentlichen Rundfunk finanziert? Darüber streiten sich Politiker in der Schweiz und im Ausland. Die Debatte über die Kosten des öffentlichen Rundfunks führte in der Schweiz dazu, dass die SRG 2016 ihre Sendungskosten veröffentlichte. Nun forderten Politiker in Grossbritannien dasselbe; nur musste die BBC im Vergleich zur SRG nicht ihre Sendungs- sondern ihre Personalkosten veröffentlichen.

Lesen Sie den Artikel hier. Für eine ländervergleichende Kostenanalyse des öffentlichen Rundfunks, klicken Sie hier.

 

 

 

Den Onlinemedien ein Gesetz geben

Der Bundesrat erarbeitet ein neues und umfassendes Mediengesetz. Neu sollen die Spielregeln für digitale Plattformen und Onlinemedien erfasst werden. Laut der NZZ aber entbehrt sich dem Gesetzgebungsverfahren die Verfassungsgrundlage, was zu  kurzfristigen Gesetzesregelungen führen werde.

« Der Ausgang der laufenden Service-public-Debatte ist völlig ungewiss; zugleich steht die No-Billag-Initiative vor der Tür. Unsere Verfassung bietet sodann keine Grundlage für eine allgemeine Medienpolitik des Bundes, sondern allein für Radio und Fernsehen. Auch wenn die No-Billag-Initiative kaum eine Chance hat: Von den seinerzeitigen bundesrätlichen Feststellungen ausgehend, wären derzeit die Voraussetzungen für den Erlass eines Mediengesetzes nicht gegeben. »

       Lesen Sie hier den Artikel.

Öffnung von Radio- und TV-Archiven: positive Bilanz nach der Fachtagung FIAT/IFTA

Am 8./9. Juni 2017 fand in Lugano die Jahrestagung der Internationalen Fachorganisation der Fernseharchivare (FIAT/IFTA) statt. Rund 120 Experten diskutierten über die Chancen und Herausforderungen bei der Öffnung von audiovisuellen Radio- und TV-Archiven. Die IFTA wurde 1976 von einer kleinen Gruppe Fernseharchivaren gegründet und hat zum Ziel, audiovisuelle Zeitdokumente sachgerecht und für weitere Generationen aufzubewahren und befasst sich mit den Problemen, die sich mit der Öffnung der Archive für ein breites Publikum ergeben. Das europäische Pendant zur FIAT ist EUscreen. Diese bereiten audiovisuelle Zeitdokumente auf und stellen sie online zur Verfügung.

Klicken Sie sich durch die Archive von Schweizer Fernsehanstalten: SRF, RTS, RTR

 

 

 

 

Der Internationale Fernmeldeverein (ITU) lanciert digitales Rechercheportal

Wer die lange Geschichte des Internationalen Fernmeldevereins nachlesen will, kann das jetzt von Zuhause aus tun. Wie infoclio.ch schreibt, veröffentlich der Archiv- und Bibliothekdienst der ITU ihre hauseigenen Zeitschriften, die im Zeitraum von 1869 und 2015 entstanden, auf dem Rechercheportal historicjournals.itu. Das Portal ist einfach bedienbar und gratis. Es besteht die Möglichkeit, PDF-Dateien in französischer, englischer und spanischer Sprache auf den eigenen Rechner zu laden.

Ein Video auf Youtube zeigt Handhabung und Beispiele der Seite.

Die Zukunft der Medienlandschaft Schweiz

In einem Interview mit swissinfo.ch sprechen Casper Selg, Radio-Journalist SRF und Ottfried Jarren, Professor  für Publizistikwissenschaft an der UZH über die dringlichsten Probleme und Herausforderungen der Medien. Informationsflut, Fake-News und die damit einhergehende steigende Orientierungslosigkeit sind genauso Thema wie die Privatisierung der SRG. Die Zukunft der klassischen Medien malen beide Akteure schwarz.

  Lesen Sie hier das Interview.

Orientierung im Fall Admeira

Die Geburt von Admeira, der Werbeallianz zwischen Ringier, Swisscom und SRG SSR, war keine Einfache – und schon gar keine Übersichtliche. Heftige Kritik seitens der Verleger begleitete das Unternehmen bereits in den ersten Monaten seit Bekanntgabe ihrer Absicht. Untersuchungen seitens des UVEK und der WEKO folgten. Nach den positiven Entscheiden ist nun alles klar bei Admeira? Nicht ganz. Die NZZ-Redaktorin Valerie Zaslawski bringt Ordnung in die turbulenten Anfangsjahre.

     Gelangen Sie hier zu einer Chronologie der Ereignisse.