Archivprojekt von SRF abgeschlossen

Das 2007 aufgegleiste Digitalisierungsprojekt BetaSuisse, welches zum Ziel hatte, das gesamte archivierte Filmmaterial von SRF zu digitalisieren, kam anfangs Januar 2018 zum Abschluss. Dies teilte die SRG Deutschschweiz in einem Communiqué mit. Der digitalisierte Bestand umfasst historisches Filmmaterial seit 1955, aktuelle Sendungen wie die «Tagesschau», die «Rundschau», den «Kassensturz» oder «Schweiz aktuell» sowie frühere Kultsendungen wie das «Freitagsmagazin», «Antenne», «Viktors Spätprogramm» oder «Teleboy». Das digitalisierte Archiv steht den Redaktoren der SRG frei zur Verfügung. Einige Archiv-Sendungen werden von SRF auf Youtube veröffentlicht, andere auf dem hausinternen SRF-Player « Play SRF ». 

«Mit der Digitalisierung des SRF-Archivbestandes leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Erhaltung des audiovisuellen Kulturguts der Schweiz. Insofern sehen wir den erfolgreichen Abschluss von BetaSuisse als Meilenstein für die beginnende Öffnung unseres Archivs. Jetzt kümmern wir uns um weitere Archivschätze, die wir in den kommenden Monaten und Jahren unserem Publikum ebenfalls zugänglich machen möchten.» Christian Vogg, Leiter Archive SRF

Lesen Sie hier die Medienmitteilung von SRF und mehr zum Projekt BetaSuisse.

EMEK veröffentlicht Bericht zur Zukunft der digitalen Medienlandschaft Schweiz

Die Eidgenössische Medienkommission (EMEK) ist eine ausserparlamentarische Expertenkommission deren Aufgabe es ist, die Behörden bezüglich der Entwicklung der Medien zu beraten. Die EMEK erarbeitet Positionspapiere zu Themen der Medienförderung, der Medienzukunft Schweiz, dem Service public sowie der Mediaforschung. In Bern präsentierte die Kommission ihr neues Positionspapier zur digitalen Medienlandschaft Schweiz. Darin skizziert die EMEK das wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Bild der digitalen Medien der Schweiz und nimmt auch Stellung zu der Zukunft der audiovisuellen Medien in der Schweiz.

« Wir sind bereits unterwegs in eine Zukunft, in der lineare Radio – und Fernsehkanäle an Bedeutung verlieren und in der alle Medien über Breitbandinternet verbreitet und voraussi chtlich vor allem On – Demand genutzt werden. In einer solchen neuen Medienwelt muss die Anpassung des Service public an digitale Verhältnisse konsequent zu Ende gedacht und der Auftrag der SRG SSR neu ausgehandelt werden. Die Leistungen der SRG SSR bleiben auch in Zukunft zentral, um die gesamte Bevölkerung zu erreichen und verschiedene Teilöffentlichkeiten miteinander in einen Austausch zu bringen. »

Klicken Sie hier um das Positionspapier der EMEK zu lesen.

Und hier ein von Watson geführtes Interview mit dem Präsidenten der Eidgenössischen Medienkommission, Prof. Dr. Ottfried Jarren.

 

Filmkulturerbe der Schweiz auf SRF

Das Schweizer Fernsehen SRF zeigt anlässlich des Europäischen Jahres des Kulturerbes vom 13. Januar bis zum 03. März jeden Samstagnachmittag Filmklassiker der Schweiz. Die Filme wurden restauriert und strahlen in neuem Gewandt. Die Filme bleiben während 15 Tagen online auf der Website von SRF zur Einsicht zur Verfügung. Der erste Film wurde am 13. Januar ausgestrahlt.

« Ein wichtiger Bestandteil des noch relativ jungen audiovisuellen Erbes sind zweifellos die Klassiker des Schweizer Films. Schweizer Radio und Fernsehen hat in den vergangenen zwanzig Jahren mit grossem Engagement und in enger Zusammenarbeit mit der Cinémathèque suisse und dem Verein Memoriav zahlreiche wichtige Zeugen aus der grossen Zeit des alten Schweizer Films digitalisiert und restauriert und sie damit vor dem Zerfall und dem Vergessen gerettet. » 

Lesen Sie hier die Mitteilung von SRF.

 

Die ersten digitalisierten Filmklassiker auf SRF 1 im Überblick

 
«Polizischt Wäckerli» (1955) Samstag, 13. Januar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Bäckerei Zürrer» (1957) Samstag, 20. Januar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Die letzte Chance» (1945) Samstag, 27. Januar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Gilberte de Courgenay» (1941) Samstag, 3. Februar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Die Hazy Osterwald Story» (1961) Samstag, 10. Februar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Dällebach Kari» (1970) Samstag, 17.Februar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Wachtmeister Studer» (1939) Samstag, 24. Februar 2018, 14.05 Uhr, SRF 1
«Marie-Louise» (1943) Samstag, 3. März 2018, 14.05 Uhr, SRF 1

Falls Sie die Filme online sehen möchten, klicken Sie hier.

 

 

Digitale Medienlandschaft Schweiz

Letzten Montag hat die neue Online-Zeitung republik.ch ihre ersten Artikel auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Das Zeitungsportal, welches sich über Crowdfunding finanzieren liess, ist nicht die einzige Zeitung der Schweiz, die ausschliesslich im Internet lesbar ist. Die NZZ hat die digitale Medienlandschaft Schweiz untersucht und eine Bestandsaufnahme über die Onlinezeitungen der Schweiz veröffentlicht. Unterteilt in Unterkapiteln wie « die Neuen », « die Grossen » oder « die Monetären » listet der Journalist Boas Ruh über 40 Titel auf, die nicht von den klassischen oder von den audiovisuellen Medien produziert werden. In die Liste finden sich Prominente wie Bluewin, Watson, Nau, Nouvo oder Swissinfo aber auch Newcomer oder Kulturnahe Websites werden von Ruh verzeichnet.

 

« Wer ein neues Online-Medium starten möchte, benötigt für die rudimentäre Variante eine gute Idee und einen freien Nachmittag. Fertig ist das eigene Blog, die eigene Informationsplattform. Wer hingegen guten Journalismus machen will und dabei auf rein digitale Distributionskanäle setzt, braucht mehr. Mehr Zeit, mehr Geld. »

Wer über solches verfügt, und wer nicht – und trotzdem eine digitale Informationsplattform betreibt, können Sie hier lesen.

Die unantastbare SRG

Das rhetorische Mittel, die SRG plakativ als heilige Kuh zu bezeichnen, ist nicht fremd und zielt auf die Unantastbarkeit der SRG in der schweizerischen Gesellschaft ab. Im 2015 erschienen Band Weniger Staat, mehr Freiheit schrieb CVP-Präsident Gerhard Pfister: « Indien hat seine heiligen Kühe, die Schweiz hat ihre SRG ».

Nun, drei Jahre später und vor dem Hintergrund der bevorstehenden No-Billag-Initiative, publiziert der Watson-Redaktor Peter Blunschi ein Kommentar unter dem Titel: Wie die Armee im Kalten Krieg. Die SRG ist die «heilige Kuh» von links und attestiert der SRG nicht nur ein für Kritik unempfängliches Gebilde zu sein, so wie es während des Kalten Krieges die Schweizer Armee war, sondern wirft ihr zusätzlich marktverzerrendes Verhalten vor. Blunschi kritisiert insbesondere die kostenlosen publizistischen Angebote der SRG im Internet, die Kreation von neuen Sendegefässen als Reaktion auf neue Konkurrenzgefässe und die Schaffung der Werbeallianz Admeira.

« Den meisten No-Billag-Gegnern geht es sehr wohl darum, die Schweizerische Radio- und Fernsehgesellschaft vor dem «Untergang» zu retten. Für die überwiegend aus dem Mitte-links-Lager stammende Fangemeinde ist die SRG, was die Armee im Kalten Krieg für Mitte-rechts war. Eine «heilige Kuh». »

 Lesen Sie hier den Kommentar von Peter Blunschi.

 

Kritische Kommentare zur SRG haben in diesen Zeiten politischer Meinungsbildung Konjunktur. So hat sich bereits im Dezember 2017 NZZ-Chefredaktor Eric Gujer kritisch zur SRG geäussert. Er publizierte ein Artikel, in dem er erörtert, warum die Schweiz keine Staatsmedien brauche. Den Artikel können Sie hier lesen. Als Gegenposition lesen Sie hier ein auf dem Blog Geschichte der Gegenwart veröffentlichter Artikel, geschrieben von der Journalistin Sieglinde Geisel.

Aber auch Gegenstimmen kamen in den letzten Tagen zu Wort. Als Kritiker der No-Billag-Initiative hat sich der Medienpionier und Radio-Unternehmer Roger Schawinski geäussert. In seinem Buch « No-Billag? Die Gründe und die Folgen » nimmt er zur Initiative äusserst kritisch Stellung. Die NZZ hat ausführlich über den Inhalt des Buches berichtet.

 

 

Anfang 2018 im Zeichen von No-Billag

Der Souverän entscheidet im kommenden März über die Zukunft der audiovisuellen Medien. Die No-Billag-Initiative, welche die Abschaffung der Radio- und Fernsehgebühr zum Ziel hat, steht dann zur Abstimmung.  Das politische Ringen um die Meinungen der Bürger tritt nun endgültig in die heisse und letzte Phase ein. Parteien und Verbände  haben sich aufgestellt und ihre Parole bereits im 2017 gefasst, Komitees nehmen allmählich Stellung zur Initiative und stellen ihre politische Kampagnen vor, Medien berichten seit einer gefühlten Ewigkeit und  mit hoher Kadenz über Wirkung und Konsequenz der Initiative, Experten beleuchteten Sinn und Unsinn des Textes und natürlich kamen auch die Direktbeteiligten immer wieder zu Wort – Die Zeitung  « Le temps » etwa publizierte heute ein Interview mit dem neuen SRG-Generaldirektor Gilles Marchand und die WOZ ein Interview mit der stellvertretenden Generaldirektorin Ladina Heimgartner.

Gestern nun widmete sich die von SRF produzierte Polittalk-Sendung ‘Arena’ zum zweiten Mal dem Thema. Unter dem Titel « Jetzt redet das Volk » lud der Moderator Jonas Projer Andreas Kleeb, Kernteam No-Billag, Martin Candinas, CVP-Nationalrat, Silvan Amberg, Co-Präsident No-Billag und Laura Zimmermann, Co-Präsidentin Operation Libero in die Sendung ein.

Hier sehen Sie die Sendung von gestern.

Hier sehen Sie die Sendung vom 03. November 2017.

Rundschau feierte 50-Jahre-Jubiläum

SRF feierte gestern den 50. Geburtstag der Sendung Rundschau. Der Moderator Sandro Brotz lud dazu Erich Gysling und Hannes Britschgi in die Sendung ein. Beide Akteure beeinflussten massgeblich die Geschichte und die Form der Magazinsendung. Als hommage an die lange Geschichte der Rundschau, wurde die gestrige Sendung in schwarz-weiss gesendet und das Studio war eingekleidet im Gewand der 1970er Jahren. Nicht ohne Pathos blieb die Sendung aus, allerdings kam der Zuschauer in den Genuss von bisher unbekannten Anekdoten. Hannes Britschgi etwa erklärte seinen « Kniefall » in der Rundschau-Sendung mit Nicolas G. Hayek als abgekartetes Spiel. Oder der Zuschauer erfuhr den wahren Grund, weshalb Erich Gysling 1983 den damaligen iranischen Staatspräsidenten Hafiz al-Assad interviewen durfte.

Die Sendung können Sie hier einsehen.

Ein von Blick durchgeführtes Interview mit den drei Moderatoren können Sie hier lesen.

 

Die Zukunft erfahrbar machen

Am 21. November findet der erste Digitaltag der Schweiz statt. Das Ziel des Tages ist, die Digitalisierung zu thematisieren und einem breiten Publikum ihren Nutzen für die Gesellschaft zu veranschaulichen. An verschiedenen Standorten der Schweiz werden grosse nationale und internationale Konzerne der Bevölkerung Anschauungsunterricht geben und einen Blick in die Zukunft der Technik wagen.

Hier geht es zur offiziellen Seite von digitalswitzerland, das aus dem Projekt digitalZurich2015 entstand.

Sehen Sie hier, was die Schweizer Medienlandschaft am 21. November  plant.

Besonders erwähnenswert ist der Versuch von SRF, Moderierende mit Robotern und Avatare auszutauschen.

 

Alt-Nationalrat und ehemaliger DRS-Chefredaktor gestorben

Am Wochenende ist Ueli Götsch 92 jährig gestorben. Götsch war Mitglied der Sozialdemokratischen Partei und hielt von 1963 bis 1971 einen Sitz im Nationalrat. 1971 wechselte er als Chefredaktor zu DRS und war zusammen mit Hans W. Kopp Initiant der Sendung ‘Fernsehstrasse 1-4’, die sich kritisch mit dem Fernsehen befasste. Götsch erlebte hautnah mit, wie bürgerliche Politiker und Verbände das Fernsehen mit Kritik torpedierte. Allen voran die 1974 gegründete Schweizerische Fernseh- und Radiovereinigung (SFRV) (Hofer-Club) zeichnete sich unter dem Vorsitz von Willy Güdel als Kritikerin der journalistischen Inhalte von DRS aus.

Lesen Sie hier den Artikel.

Strategischer Schritt gegen No-Billag

Bundesrätin Doris Leuthard verkündete gestern, dass der Bundesrat gewillt ist, die Gebühren für Radio und Fernsehen auf 365 Franken zu senken. Die Schweizer Presse kommentiert diesen Schritt verschiedentlich, sie sind sich aber alle einig, dass es ein kluger, strategischer Schachzug des Bundesrates ist, um die No-Billag-Initiative zu bekämpfen.

Der Schritt kommt zu einem wichtigen Zeitpunkt, sieht sich der Bundesrat und die SRG mit Economiesuisse einen gewichtigen Gegner gegen sich. Dieser hat namentlich anfangs Oktober beschlossen, den Gegenvorschlag der SVP zu unterstützen. Wie die SVP zur Initiative steht, ist noch nicht bekannt. Klar ist, dass die Abstimmung über die No-Billag-Initiative am 04.03.2018 stattfinden wird.

« Die grosse Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger kann aufatmen. Sie erfährt eine deutliche Entlastung. Der Zweck des bundesrätlichen Geschenks an den Souverän ist unübersehbar. Er soll milde gestimmt werden vor dem Urnengang zur No-Billag-Initiative, welche eine Abschaffung einer staatlichen Gebührenpflicht verlangt. Zu dieser Strategie passt auch die relativ frühe Ansetzung des Abstimmungstermins auf den 4. März 2018. »

 

 

Lesen Sie hier den Beitrag der NZZ und die Einschätzung von Medienjournalist Rainer Stadler.

Wie Watson darüber berichtet, lesen Sie hier .

Der  Tagesanzeiger-Newsroom verlinkt die Information mit einem Video von Doris Leuthard, die in einem Interview mit der SDA Auskunft über den Entscheid gibt.

Und hier der Artikel von Le temps.